Donnerstag, 4. September 2008

Die zweite Halbzeit: Mostar und die Herzegowina

Heute morgen muessen wir wahrlich frueh aufstehen, um unsere Zelte in Sarajevo abzubrechen und uns neuen Zielen zuzuwenden (Natuerlich muessen wir von Zeit zu Zeit frueh aufstehen; dennoch kann von Zwang wohl keine Rede sein, denn die Schlafenszeit kann ja auch am vorderen Ende verlaengert werden...). Die Herzegowina und Mostar rufen. Nun heisst es schnell fruehstuecken, die restlichen Sachen zusammenzupacken, die Zimmer in einen ordentlichen Zustand zurueckzuversetzen und uns schliesslich von Asim und seinem Hostel zu verabschieden. Der Bus kommt rechtzeitig. Asim verabschiedet sich von uns am Bus, wuenscht uns eine gute Fahrt. Sicher werden wir wiederkommen. Irgendwann, vielleicht schon naechsten Sommer?! Noch einmal durch die Gassen von Sarajevo, ueber die Einfallstrasse hinaus an bereits vertrauten Gebaeuden.
Die Herzegowina begruesst uns von ihrer Sonnenseite: gute 30 Grad animieren die Gruppe zum Singen. Der gesamte Bus erklingt: deutsche Schlager, internationaler Pop und anderes...
Gut gelaunt geht es ueber Mostar zunaechst nach Čapljina, um dort Marinko zu treffen, mit dem wir eine Kanutour vereinbart haben. Er erwartet uns wie abgesprochen an der Hauptstrasse und fuehrt uns zum ca. 10 km entfernten Ablegeplatz an dem Fluesschen Trebižat. Wir verteilen uns auf die Kanus. In Zweierteams geht es, gut gefuehrt von erfahrenen Skippern, den Trebižat herab, der trotz der langen Trockenperiode des Sommers dennoch genuegend klares Wasser fuert - wir geniessen die Schoenheit der Natur und kommen meist auch trockenen Fusses ueber die Stromschnellen. Einige Kanus setzen von Zeit zu Zeit jedoch auf Untiefen auf, was auf den Wasserstand zurueckzufuehren ist. Lacher sind vorprogrammiert...
Nach einer ca. 3,5 STunden dauernden ereignisreichen Abfahrt kommen wir wieder in Čapljina an. Hier erwartet uns ein reichhaltiges Essen, bereitet auf bosnische Art: Haehnchenschenkel und Kartoffeln "ispod saca", d.h. unter einer Metallglocke, die mit gluehenden Kohlen bedeckt wird, bereitet). Mit Blick auf den Trebižat, den wir heute "erfahren" durften, geniessen wir auch das Dessert: frische Wassermelone.
Zufrieden fahren wir gen Mostar. Unterwegs besichtigen wir die osmanisch gepraegte Stadt Počitelj mit ihren alten Haeusern, dem Hamam sowie ihrer Moschee. Herr Philippi fuehrt uns durch die engen Gassen. Die Stadt, vor dem Krieg ein vor allem unter Kuenstlern bekannter Ort, wurde im Krieg von bosnisch-kroatischen Streitkraeften schwer beschaedigt mit dem Ziel, das historische Erbe der Region auszuloeschen. Dies hat zum Glueck nicht funktioniert. Dank finanzieller Unterstuetzung durch die internationale Gemeinschaft erstrahlt der Ort wieder in altem Glanz. Auch eine Kuenstlerkolonie hat sich wieder angesiedelt und regelmaessig halten Touristen auf ihrem Weg von der Adria nach Mostar (oder umgekehrt), um hier einen Stopp einzulegen. Der Hodza gewaehrt uns Eintritt in die Moschee. Wir ziehen unsere Schuhe aus und betreten das neu restaurierte Gotteshaus.
In der warmen Abendsonne fahren wir in Mostar ein. Unser Hotel befindet sich direkt in der Altstadt neben der "Kriva Ćuprija", einer kleinen Bruecke, die ihrer beruehmten Schwester, der "Stari Most" Modell gestanden hat. Diese ist nur ca. drei Minuten entfernt.
Wir nutzen die abendliche Atmosphaere nach dem Ruf des Muezzins fuer eine Zwischenbilanz der bisherigen Aufenthaltstage sowie kurze Erklaerungen zur Stadt. Schoener kann Unterricht nicht sein...(wir koennten ja eine Aussenstelle der KGS in Mostar einrichten...).
der Abend wird individuell genutzt: ein kurzer Spaziergang, Besuch von Freunden,...
Muede fallen wir in die Betten.

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